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„Wir können vieles aus der Luftfahrtindustrie lernen, wo man einen äußerst hohen Sicherheitsstandard erreicht hat“, unterstreicht Dr. med. Oliver Franke, Chefarzt der Klinik für Interdisziplinäre Intensiv- und Rettungsmedizin, Leitender Notarzt und Fachgruppenleiter HELIOS Intensivmedizin. „Auch dort ist zum einen ein hoher Grad an praktischer Weiterbildung gefordert. Zum anderen stellt eine zielgerichtete Fehlerkultur sicher, das jeder Einzelne auch eigene Fehler erkennt, die ohne ‚Gesichtsverlust’ im Team konstruktiv diskutiert und zur Verbesserung der Abläufe analysiert werden.“ Regelmäßig, so Dr. Frankes Analogie, müssen Piloten zum Trainieren in den Simulator; auch in der Intensivmedizin bietet die Simulation „die besten Möglichkeiten, alle im Team zu erreichen – vom ‚kleinsten Rädchen’ bis zur obersten Etage mit großer Erfahrung“.

„Patienten- und fallinduziert gibt es in der Intensivmedizin eine Vielzahl akuter Zwischenfälle“, beschreibt Prof. Dr. med. Andreas Meier-Hellmann, Chefarzt der Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie im HELIOS Klinikum Erfurt und Medizinischer Beirat der HELIOS-Kliniken. „Das schnelle Erkennen der Ursachen bei komplexen Krankheitsbildern in einem stark technikgeprägten Umfeld muss man ständig üben, sich Handlungsmuster kontinuierlich einprägen. Mit einem Simulator lässt sich dies sehr realitätsnah, und natürlich ohne Schädigung eines Patienten, gut durchführen. Involvieren statt zusehen ist dabei das geeignete Rezept“, so der Chefarzt weiter, der sich mit Durchführung und Ergebnissen des Trainings in Erfurt äußerst zufrieden zeigt. Mit der Abbildung eines Stationsalltags, der Möglichkeit des Rufs nach Unterstützung ließe sich künftig die Realitätsnähe weiter verstärken, so Prof. Dr. Meier-Hellmann.

Vier Szenarien unterschiedlichen Schweregrades, darunter ein septischer Schock, dienen als Trainingsgrundlagen. „Für unser Simulationszentrum war es eine große Herausforderung, für das höchst anspruchvolle, risikobelastete Fachgebiet der Intensivmedizin Szenarien zu entwickeln“, erläutert Prof. Dr. med. Wolfgang Heinrichs, Anästhesist und Leiter des AQAI Simulationszentrums. „Zu unseren Spezialkompetenzen gehört es, dass wir auch komplizierte hämodynamische Zusammenhänge gut darstellen können, weil wir die mitgelieferten Simulationsmodelle in dieser Richtung weiterentwickelt haben.“

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