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Die (demographischen) Herausforderungen erfordern dagegen innovative und finanzierbare Antworten. Wie nun diese Netzwerke zielgerichtet entwickelt bzw. weiterentwickelt werden können, ist das Thema der aktuellen dostal-Studie „Innovative Konzepte und ihre Grundlagen für eine moderne gesundheitliche Versorgung auf dem Lande“. Die Darstellung gliedert sich in fünf Kapitel und beginnt mit dem Versuch die ärztliche Versorgung und ihre heutigen Grundlagen in Deutschland für die Akteure insbesondere außerhalb der Medizin transparent zu machen. Dazu werden u.a. die Prognosegrundlagen für die ärztliche Versorgung der Zukunft erläutert. Dabei fällt auf, dass die Bevölkerungsvorausberechnungen in den Bundesländern höchst unterschiedlich sind.

Die Versorgungsplanungen der Kassenärztlichen Vereinigungen für die einzelnen Regionen sind ebenfalls kaum vergleichbar und berücksichtigen mit ihrem Blickwinkel die kommunalen Bedarfe wenig. Ebenso haben nahezu alle Ärzte-Initiativen zur Behebung des Ärzte-mangels auf dem Lande einen ausschließlich sektoralen Fokus. Länderinitiativen z.B. Förderprojekte wie die „Gesundheitsregion“ lassen zudem ein deutliches Infragestellen der alleinigen KV-Zuständigkeiten vermissen.
Diese Alleinzuständigkeit streitet aber der im November 2016 veröffentlichte 7. Altenbericht der Bundesregierung (die Federführung liegt beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) energisch ab: Die sich auch mit der ärztlichen Versorgung auf dem Lande beschäftigende Kommission fordert vielmehr eine „Verörtlichung der Sozialpolitik“. Das betrifft insbesondere das Gesundheitswesen und seine überforderten Akteure. Können aber – wie von den Altersexperten postuliert – dies nun Wohlfahrtsverbände besser lösen? – Wohl eher nicht!

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