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Der RKI-Report macht deutlich, dass Frauen vermehrt die Diagnose Krebs erhalten. Von 2004 bis 2014 ist die Zahl der Krebsneuerkrankungen bei ihnen um 9 % gestiegen, bei Männern nur um 6 %. Beim altersstandardisierten Vergleich, bei dem verzerrende Alterseinflüsse herausgerechnet werden, ist die Zahl der Erkrankungen bei Männern um 10 % zurückgegangen, während sie bei Frauen nach wie vor um 3 % erhöht ist. Zurückgeführt wird dies vor allem auf den Tabakkonsum. „Das Zigarettenrauchen wird für rund 72.000 neue Krebserkrankungen jährlich verantwortlich gemacht“, erläutert Prof. Schadendorf, „aber auch Alkoholkonsum, Bewegungsmangel, Übergewicht und einseitige Ernährung spielen eine Rolle.“

Die Weltgesundheitsorganisation WHO geht davon aus, dass sich mehr als 30 Prozent aller Krebsfälle weltweit durch Vorbeugung verhindern ließen. Sozialmedizinische Untersuchungen, so Schadendorf, zeigten den klaren Zusammenhang zwischen Genussmitteln und den dafür aufzuwendenden finanziellen Mitteln: Je teurer ein Produkt, umso geringer die Genussrate. Die Einfachheit des Zugangs zum Produkt sowie die Werbung für das Produkt seien weitere starke Einflussgrößen. „Hier ist vor allem die Politik gefragt, Rahmenbedingungen zu ändern“, fordert der Krebsexperte und Professor der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. „Aufklärung und Appelle sind da nur begrenzt wirksam.“

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