
Der ausländische Patient ist näher als es die meisten Klinikchefs wissen
Die Bemühungen um die Versorgung finanziell attraktiver Patienten aus dem Ausland ist in an nahezu allen deutschen Klinikstandorten und von allen medizinischen Disziplinen entdeckt worden: es werden spezielle Kongresse zu diesem Thema angeboten, Agenturen sind gegründet, die Emmissionäre – mit wechselnden geographischen Schwerpunkten -- in alle Himmelrichtungen ausgeschickt.
Einzelne Kliniken haben sich regelrecht auf deren Versorgung spezialisiert. Grenznahe Einrichtungen etwa nach Holland oder dem skandinavischen Raum profitieren an bestehenden Unzulänglichkeiten, etwa den dort exisitierenden Wartezeiten. Obwohl es klar ist, dass die umworbene Zielgruppe nur ein finanzielles Element -- und dies längerfristig wohl auch nur für einzelne Anbieter -- sein kann, ist die Aufmerksamkeit groß.
In einem gewissen Gegensatz zu dieser Hochglanzbewerbung befindet sich -- glaubt man verschiedenen Studien -- die Versorgungsqualität gegenüber den "heimischen Ausländern", den Migranten in unserem Land, die auf einem ersten Blick eben keinen Goldesel versprechen. Bei genauerer Analyse indes wird deutlich, welch große Bedeutung diese bereits heute in der finanziellen Sicherung vieler Krankenhäuser besitzen und dies bei steigender Tendenz.
Integration Angehöriger islamischen Glaubens
Die meisten Migranten aus der Türkei, Nordafrika und Ländern des Nahen Ostens bekennen sich zum Islam. Gesundheit, Krankheit und Tod spielen bei allen Menschen eine große Rolle. Die Menschen beschäftigt besonders der Tod und die mit ihm verbundenen Vorgänge.
Hierzu gibt es viele Fragen und viele Antworten, die kulturabhängig unterschiedlich aufgefasst werden. Besseres Wissen um Unterschiede steigert die Empathie und verbessert den Umgang mit Patienten und Angehörigen. So können Missverständnisse vermieden und Therapieerfolge verbessert werden.
Während alle Patienten nach den Regeln der medizinischen Kunst behandelt werden, sollte eine empathische Haltung Grundmerkmal der Ärzte und Pflegepersonen sein. Hierbei muss beachtet werden, dass der Patient und sein Angehöriger nicht identisch mit uns ist. Jeder Mensch ist ein Individuum und verfügt über seine eigene innere Erfahrenswelt.
In dieser gilt es, sich einzufühlen. Um dieses besser zu ermöglichen, werden wir mehrere Themen der islamischen Religion- wie Schicksalstheorie, Umgang mit Gesundheit und Krankheit, Gebete, islamisches Brauchtum– darlegen, die Einfluss auf den Gesundheitsbereich haben können.
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Weiterhin wird entlang eines Projektes mit dem Ziel die Situation der ausländischen Patienten und deren Familienangehörigen im Krankenhaus nachhaltig zu verbessern, erkennbar gemacht, auf welche Weise es gelingen kann einen Praxistransfer herzustellen.
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