Operationstechnische Assistenten (OTA´s) arbeiten im rechtsfreien Raum. Der Beruf der OTA’s steht auf wackeligen Füßen, das erklären die Verbände: Bundesarbeitsgemeinschaft Leitender Pflegepersonen (BALK), Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e. V. (DGF) und Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätskliniken und Medizinischen Hochschulen Deutschlands e.V. (VPU).
„Dass ihr Berufsbild immer noch nicht staatlich anerkannt ist, ist das Ergebnis politischer Schlamperei“. Eine entsprechende Gesetzesinitiative schaffte es in der letzten Legislaturperiode nicht mehr durch den Bundestag und auch jetzt scheint eine bundesweite OTA-Regelung nicht zu den Topthemen im Gesundheitsbereich zu gehören. Angesichts dessen warnen die Verbände: „Nicht nur der Ärztemangel ist ein brennendes Problem, das sollte die Politik endlich erkennen!“
{loadposition position-10}Für einen funktionierenden Krankenhausbetrieb ist es wichtig, dass es für OTA’s endlich eine bundesweit einheitlich vorgeschriebene Ausbildungsverordnung und eine klare Finanzierung durch das Krankenhausfinanzierungsgesetz gibt, so wie das bei Operationsschwestern oder Operationspflegern schon längst der Fall ist. „Nur wenn endlich eine Rechtsgrundlage geschaffen wird, wird dieser Beruf institutionalisiert, attraktiv und nur so können Engpässe im Operationssaal verhindert werden. Dafür bedarf es vor allem einer festgeschriebenen Finanzierung für die dreijährige Ausbildung zum OTA.“ Die derzeitige OTA-Praxis mit unterschiedlichen Qualifizierungsstandards in einzelnen Bundesländern bietet in dieser Form jedenfalls keine Perspektive für einen geordneten OP-Betrieb.
Mangel an Fachkräften im OP
Schon heute sorgt Fachkräftemangel für Engpässe im OP. Dieses Defizit kann gerade mit den OTA’s behoben werden. Als hochspezialisierte Teamplayer leisten sie bei Operationen in sämtlichen Fachbereichen wertvolle Dienste. Sie reichen blitzschnell das Skalpell und sind gleichzeitig „online“ auf den Überwachungsmonitoren. Aufgrund dieses vielseitigen Aufgabenprofils interessieren sich vorwiegend medizinisch-technisch interessierte Jugendliche für das Berufsbild des OTA. Ihre Ausbildung beginnt gleich mit der Arbeit im OP. Damit sind sie wesentlich schneller qualifiziert und einsetzbar als die „traditionellen“ OP-Schwestern oder OP-Pfleger, deren beruflicher Werdegang erst über Umwege in der allgemeinen Pflege in die Arbeit im OP mündet.
Ein Grund für den Mangel an Nachwuchskräften im OP liegt in der 2004 veränderten Ausbildungsverordnung bei der Krankenpflege. Vor dieser Novellierung wurden Krankenpflegeschülerinnen und Krankenpflegeschüler noch obligatorisch im OP eingesetzt, viele Auszubildende entdeckten dort ihre Eignung für die Arbeit im OP. Diese Möglichkeit gibt es heute aufgrund der veränderten Qualifizierungsfokussierung nicht mehr.
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