Erstmals ausgerufener Ideenwettbewerb "Computer Graphics 2005" des Fraunhofer IGD Rostock ermutigte Forscher, kreative Geschäftsideen einzureichen. Neue Ideen braucht das Land... und verdienen die Chance sich zu beweisen.
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Angeregt durch den seit 2002 stattfindenden Ideenwettbewerb Mecklenburg-Vorpommern rief das Fraunhofer IGD Rostock (Institut für Graphische Datenverarbeitung) im April den fachspezifischen Ideenwettbewerb "Computer Graphics 2005" ins Leben, zu dem Forscher des Instituts sowie verbundener Einrichtungen innovative Geschäftsideen einreichten.
Konkrete Ideenbeiträge, die sich für Produkte, Verfahren und Dienstleistungen eignen und in M-V umgesetzt werden können, waren Voraussetzung für die Teilnahme. Insgesamt 17 Beiträge von den Wissenschaftlern des Fraunhofer IGD, des ZGDV (Zentrum für Graphische Datenverarbeitung, e.V.), der Universität Rostock und der Fachhochschule Wismar sind bei der Jury eingegangen. In einer Vorauswahl sind die besten fünf Ideen durch ein Expertengremium ausgewählt worden.
Am 31. Mai 2005 prämierte die Jury, überwiegend aus Vertretern der
Wirtschaft bestehend, wie SIV. AG, Planet internet commerce GmbH,
GENIUS Venture Capital GmbH, MAZ level one, EXFOR-Gründungsinstitut,
PARADIGM S.A. Athen und INI-GraphicsNet Stiftung, die drei
innovativsten Konzepte und vergab ein Preisgeld im Wert von 6.000 Euro.
Fertige Businesspläne der Kandidaten standen dabei nicht im
Vordergrund, sondern prägnante und praxisnahe Ideenkonzepte. Für die
Präsentationen hatten die Ideengeber ca. 20 Minuten Zeit.
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1. Platz
Die Entwicklung einer Software für Videos, mit der der Betrachter die Möglichkeit hat, Informationen hinzuzufügen oder zusätzliche Informationen zu den Objekten abzurufen, wurde als innovativste und marktgerechteste Idee ausgezeichnet.
Dipl.-Inf. Mirko Ebert vom Fraunhofer IGD erhielt hierfür den ersten
Preis und wurde mit 3.000 Euro belohnt. Die Anwendungsfelder der
Softwaretechnologie liegen in allen Bereichen der Industrie,
öffentlichen Institutionen sowie bei Privatanwendern. Gekennzeichnete
Informationen zu Maschinen und Anlagen oder aber auch Anmerkungen zu
eigenen Urlaubsvideos lassen mehrere Personen, örtlich oder zeitlich
getrennt, miteinander kommunizieren und zusammenarbeiten.
2. Platz
Dipl.-Ing. Gerald Bieber vom Fraunhofer IGD überzeugte die Gutachter
mit seiner Idee eines Diabetes-Trackers für Diabetespatienten und
landete auf dem zweiten Platz. Das entwickelte mobile Gerät erfasst
automatisch den Energieverbrauch bzw. die körperlichen Betätigungen
eines Patienten, um ihm so zu einer besseren Einstellung des
Blutzuckerspiegels zu verhelfen. Der Diabetes-Tracker ist auf Grund der
Berechnungen zudem in der Lage dem Patienten Alternativen aufzuzeigen:
entweder als Aufforderung zur Insulingabe oder zur körperlichen
Betätigung, wie zum Beispiel eine halbe Stunde spazieren gehen.
3. Platz
Auf dem dritten Platz brillierte der Beitrag von Professor Clemens Cap
der Universität Rostock. Für seine Idee "Open Web - Anmeldungen, Links
und Umfragen für alle", die ein neuartiges Konzept für
Internet-Suchmaschinen beschreibt, erhielt er eine Prämie von 1.000
Euro.
Die Jury zeigte sich sehr zufrieden mit den Präsentationen zum ersten Ideenwettbewerb des Fraunhofer IGD Rostock. "Die Qualität der Ideen und der dafür entwickelten Technologien war sehr hoch", äußerte sich Wolfgang Kniejski, Jury-vorsitzender und Geschäftsführer der INI-GraphicsNet Stiftung. "Wir wollen die Wissenschaftler dazu ermutigen, anwendungsorientierte Forschungsinnovationen zu entwickeln, und diese auch erfolgreich in den Markt bzw. in die Wirtschaft umzusetzen." Das INI-GraphicsNet ist ein weltweit führendes Netzwerk auf dem Gebiet der Graphischen Datenverarbeitung, zu dem unter anderem das Fraunhofer IGD und das ZGDV gehören. Die Stiftung ist seit Jahren bestrebt, Forschungsergebnisse marktfähig umzusetzen und Ausgründungen, so genannte Spin-Offs, zu etablieren.
Der Leiter des Fraunhofer IGD Rostock, Prof. Bodo Urban, will mit dem
Wettbewerb vor allen Dingen den Forschern die Möglichkeit geben,
ausgehend von Forschungsergebnissen öffentlicher Projekte, die in den
Köpfen schlummernden Ideen auszuarbeiten und von professionellen und
etablierten Wirtschaftsleuten beurteilen zu lassen. "Die Kandidaten
erhalten auf diesem Wege wertvolle Tipps, wie sie ihre
Geschäftskonzepte und Ideen weiterentwickeln bzw. ausbauen können", so Prof. Bodo Urban. "Besonders erfreut bin ich
darüber, dass die zur Preisverleihung erschienenen Geschäftsleute bei
dem anschließenden Abendessen mit den Ideengebern in tiefer gehende
Gespräche gekommen sind und sich vielleicht die eine oder andere
Zusammenarbeit daraus ergibt."