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Doch durch den hohen Nudelanteil steigt auch der Stärkegehalt. Was von dieser nach der Verdauung ins Blut übergeht ist bekanntlich ebenfalls Zucker. Für den Stärkegehalt hingegen gibt es keine Farbbewertung. Doch gerade die Kombination aus zucker- und stärkereichen Nahrungsmitteln fördert insbesondere bei Bewegungsmuffeln auf Dauer Übergewicht, Diabetes und andere chronische Erkrankungen. Zu hohe Fettgehalte stempelt das System hingegen pauschal als gesundheitsgefährdend ab, ohne die Fettqualität zu berücksichtigen. Ungesättigte Fettsäuren, insbesondere die Omega-3-Vertreter, wirken jedoch schützend auf Herzkreislauf- und Nervensystem.

Um abschreckende rote Punkte von der Packung verschwinden zu lassen, ist es nicht ausgeschlossen, dass Hersteller Nährstoffe einfach gegen andere Inhaltsstoffe austauschen. Mit Süßstoff beispielsweise lässt sich zwar der Zuckergehalt reduzieren, jedoch nicht das Gefahrenpotenzial beseitigen. Der Ersatzstoff kann in hohen Mengen ebenfalls die Gesundheit schädigen, nur eben auf anderen Wegen. Gleiches gilt für andere Inhaltsstoffe, deren hoher Konsum gesundheitliche Folgen nach sich ziehen kann. So müsste theoretisch für jede bedenkliche Aroma- und Zusatzstoffgruppe eine farbliche Bewertung erfolgen. Doch dies würde den Rahmen der Verpackung sprengen und so ist zwangsläufig doch noch ein Blick auf die Zutatenliste notwendig.

Zudem ist fraglich, wie der Verbraucher das Produkt in seinen Händen bewerten soll. Die Farbeinteilung erfolgt nach festgelegten Grenzwerten bezogen auf 2.000 Kilokalorien, also dem Tagesbedarf von Frau Durchschnitt. Für einige Menschen, besonders Kinder, kann dieser Wert zu hoch angesetzt sein. Darüber hinaus stellt sich die Frage, was wohl besser ist: Ein Produkt mit drei grünen und einem roten oder eins mit vier gelben Punkten?

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