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Als Alternative gibt es inzwischen eigens entwickelte Tampons, beispielsweise von der Fürther Firma Reca Med. Diese werden wie herkömmliche Menstruations-Tampons eingeführt und sind damit sozusagen unsichtbar. Sie sind jedoch nicht dazu gedacht den Urin aufzusaugen, sondern drücken auf die benachbarte Harnröhre und unterstützen so den Blasenschließmuskel. Damit wird verhindert, dass Urin überhaupt ungewollt austritt. „Um diese Funktion erfüllen zu können, sind die Tampons größer als diejenigen, die während der Regelblutung benutzt werden“, erklärt Reca Med-Geschäftsführerin Karin Dirschbacher. „Sie bestehen aus einem besonders hochwertigen Schaumstoff, der sich individuell anpasst. Er wird vor dem Einführen angefeuchtet und dadurch sehr gleitfähig.“

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Die ungewöhnliche Form mit den tiefen Querrillen ist dazu gedacht, pflegende oder medizinische Salben und Cremes aufzunehmen und auf den im Alter oft strapazierten Schleimhäuten in der Scheide zu verteilen. „Entscheidend ist, dass jede Patientin die für sie richtige Größe benutzt, nur dann kann sie sich mit dem Tampon wohlfühlen“, so Dirschbacher. Das Unternehmen bietet dazu ein Testset mit verschiedenen Größen an. Die Tampons können vom Arzt verschrieben und entweder über eine Apotheke oder direkt bei Reca Med bestellt werden.    

Operation stabilisiert die Harnröhre

Bei besonders schweren Fällen von Inkontinenz, wenn konservative Mittel nicht mehr ausreichen, kann auch eine operative Korrektur vorgenommen werden. Modernster Standard ist hier derzeit die sogenannte spannungsfreie Scheidenbandeinlage (TVT). Dabei wird, vereinfacht gesagt, ein Kunststoffband wie eine Hängematte millimetergenau unter der Harnröhre platziert,  um diese zu stabilisieren und ein unwillkürliches Wasserlassen zu verhindern. Nötig ist dafür nur ein kleiner Eingriff, der aber zu über 90 Prozent zu einer Heilung führt. Allerdings sollte man diese OP nur von einem Spezialisten durchführen lassen, da bei Fehlern langwierige Komplikationen auftreten können. Das Evangelische Krankenhaus Hagen-Haspe beispielsweise ist für diese Methode ein anerkanntes Ausbildungszentrum.

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