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Foto: aboutpixel.deKinderhaut braucht mehr Schutz vor Sonne, denn erst mit der Pubertät sind die obersten Hautschichten so verdickt, dass die Bräunungsfähigkeit erreicht wird. Eltern sind also gefordert, den Sonnensschein mit ihren Kindern verantwortungsbewusst zu genießen – gerade wenn die Sommersonne lacht und die Ferienzeit Urlaube unter südlicher Sonne möglich macht. Es sind besonders die Sonnenbrände in der Kindheit, die das Risiko für schwarzen Hautkrebs erhöhen.

Doch obwohl die meisten Haushalte mit brauchbaren Sonnenschutzmitteln gut versorgt sind, herrscht in den  die Arztpraxen bei Sonnenwetter Hochsaison mit Kindern, die sich einen schweren Sonnenbrand eingefangen haben.

Die sechs wichtigsten Regeln nennt Kinderdermatologin Dr. Barbara Kunz vom Dermatologikum Hamburg, Europas größter Spezialeinrichtung für die Diagnostik und Therapie von Hauterkrankungen.

1. Sonnencreme: auf die Menge kommt es an
Die meisten Menschen gehen viel zu sparsam mit der Sonnencreme um. Besser großzügig auftragen und darauf achten, alle der Sonne ausgesetzten Hautpartien einzucremen. Die Ohrmuscheln werden beispielsweise oft vergessen. Manche Hersteller geben ihre Produkte in Spendern ab. Auf der Flasche findet man eine genaue Anleitung, wie viele Hübe in welchem Alter für ein bestimmtes Körperteil benötigt werden, um den angegebenen Lichtschutzfaktor zu erreichen.

2. Vorgebräunt ist nicht geschützt
Ist das Kind erst einmal gebräunt, werden viele Eltern nachlässig, weil sie glauben, dass die Haut nun bereits Eigenschutz aufgebaut hat. Doch das ist ein Irrtum. Die Haut kann sich nur bedingt vor der schädlichen Wirkung von     UV-Strahlen schützen. Auch hier gilt also: weitercremen!

3. Auch bei wasserfester Sonnencreme: nachcremen nie vergessen
Wasserfeste Sonnencreme hat einen Vorteil: Sie löst sich auch beim Baden nicht sofort auf und schützt die Kinder damit beim Plantschen. Das ist aber auch schon alles, denn100 Prozent wasserfeste Cremes gibt es noch nicht. Der große Nachteil: diese Creme macht oft leichtsinnig, denn viele Eltern verzichten mit Blick auf die vermeintliche Wasserfestigkeit auf ein erneutes Eincremen ihrer Kinder nach dem Bad. Aber das ist unverzichtbar. Denn die Wasserfestigkeit bezieht sich nur darauf, dass die Creme im Wasser nicht sofort weggespült wird. Spätestens beim Abtrocknen ist der Sonnenschutz weg gerubbelt.

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4. Haltbarkeitsdatum von Sonnencremes beachten
Wenn der letzte Sommer verregnet war, haben viele Eltern noch Sonnencreme vom Vorjahr übrig, die sie noch aufbrauchen. Doch auch hier ist Sparsamkeit nicht angebracht. Die meisten Sonnencremes halten nur sechs Monate, dann verlieren sie nach und nach die angegebene Schutzwirkung (Cremetiegel-Symbol auf der Tube beachten). Wer mit einem dicken Filzstift notiert, wann er das Produkt geöffnet hat, kann sich sicher sein, wie lang der Lichtschutzfaktor erreicht wird. Danach taugt die Creme nur noch für den Müll, nicht mehr jedoch für die Haut der eigenen Kinder.

5. Sonnencreme allein reicht nicht aus
Ein paar einfache Regeln ergänzen den richtigen Umgang mit Sonnenschutzmitteln. Kindersonnencreme sollte möglichst keine Duft- und Konservierungsmittel enthalten. Auch Inhaltsstoffe, die häufig zu Kontaktallergien führen können, sollten nicht verwendet sein (Beispiel: Parabene). Cremes mit sehr hohem Lichtschutzfaktor können eine falsche Sicherheit vorspielen und verführen zu leichtsinnigem Sonnenkonsum. Vernünftiger ist es, die sonnenintensiven Stunden im Schatten zu verbringen. Aber nicht vergessen: auch die allerbeste Sonnencreme ersetzt keine geeignete Kopfbedeckung. Denn die meiste UV-Strahlung bekommt der Kopf ab. Und auch ausreichendes Trinken sollte man nicht vergessen.

6. UV-Schutzkleidung mit Vorsicht nutzen
In den vergangenen Jahren hat sich UV-Schutzkleidung immer stärker durchgesetzt. Was als Strandkleidung begann, ist nun auch als Freizeitkleidung mit Sonnenschutz erhältlich. Diese Kleidung ist besonders für Eltern von Kleinkindern eine Erleichterung, da in vielen Familien das Eincremen einem Wettbewerb im Schlammcatchen gleicht. Außerdem kann man davon ausgehen, dass der angegebene Lichtschutzfaktor nicht – wie bei Sonnencreme – im Laufe des Tages abnimmt. Kleidung mit Lichtschutzfaktor ist also ein durchaus sinnvoller Trend – nicht nur für die Kleinen.
Doch auch hier ist Vorsicht geboten! Ist die Kleidung beim Baden nass geworden oder liegt sie zu eng an, wird der angegebene Lichtschutzfaktor nicht erreicht. Man sollte deshalb zu klein gewordene Stücke großzügig aussortieren – auch wenn die Kinder dank der Stretch-Eigenschaften des Materials oft noch hineinpassen. Denn auch dieser Trend schützt Kinderhaut nur dann, wenn er mit Verstand eingesetzt wird.

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