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Das Zentrum für psychische Gesundheit Hamburg (ZPG) mit Standort an der Grindelallee 100 wird mit einem festlichen Akt heute offiziell eröffnet. Das ZPG bietet fachliche Hilfe in der psychiatrischen wie auch psychotherapeutischen Behandlung an und trägt dazu bei, eine bestehende Versorgungslücke im ambulanten psychosozialen Bereich in Hamburg zu schließen. Es wird in Kooperation mit der Albertinen-Krankenhaus/Albertinen-Haus gGmbH und der Evangelisch-Freikirchlichen Beratungsstelle Hamburg e.V. (EFB) betrieben.

Breitgefächertes Angebot

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Im ZPG werden Angebote sowohl zur psychiatrischen als auch psychotherapeutischen Behandlung gemacht. Zwei Psychotherapeutinnen und ein Arzt für Psychiatrie/Psychotherapie stehen bereit, um die Hilfesuchenden während der psychischen Erkrankung kompetent zu begleiten. Behandelt werden im Bereich der psychiatrischen Behandlung z.B. Abhängigkeitserkrankungen, Psychoseerkrankungen oder Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen. In der psychotherapeutischen Behandlung werden Hilfen angeboten etwa bei Depression, Angststörungen / Zwangsstörungen und Persönlichkeitsstörungen. Das Angebot erfüllt den allgemeinen Versorgungsauftrag, richtet sich aber auch an Menschen, die ihren christlichen Glauben in die Psychotherapie mit einbringen wollen. Dr. Heike Ewers, Psychologische Psychotherapeutin und Leiterin des ZPG: „Gerade im Bereich der psychischen Erkrankungen gibt es immer noch ein hohes Schamgefühl sich in Behandlung zu begeben und insbesondere für einige Menschen mit einer christlichen Orientierung gestaltet sich das noch mal schwerer. Diesen Menschen wollen wir eine Anlaufstelle geben über das normale Versorgungsangebot hinaus.“

Kooperation wird ausgebaut

Albertinen kooperiert über die Albertinen-Stiftung schon länger mit der Ev. Freikirchlichen Beratungsstelle im Bereich der Familienförderung, so beim Kommunikationstraining für Paare in der Krise, Kursen für Trennungskinder oder der „Atempause“-Urlaubswochen für Alleinerziehende.
Dr. Tilman Schreiber, Geschäftsführer der Ev. Freikirchlichen Beratungsstelle: „Ich freue mich sehr, dass unsere erfolgreiche Kooperation jetzt mit dem ZPG stark ausgeweitet wird. Das Zentrum für psychische Gesundheit wurde auf Initiative und unter Mitwirkung unserer Beratungsstelle entwickelt und gegründet. Die Wege sind dabei sehr kurz: Dr. Ewers ist zugleich fachliche Leitung des ZPG und Psychotherapeutin in der Beratungsstelle.“ Die Ev. Freikirchliche Beratungsstelle führt seit 1994 Beratungen in Partnerschafts-, Familien, Erziehungs- und Lebensfragen durch. Sie ist ein kompetenter Ansprechpartner für psychologische Beratung in der Stadt – bei ständig steigender Nachfrage. Das Albertinen-Krankenhaus wiederum verfügt über ein leistungsstarkes Zentrum für Psychiatrie und Psychotherapie, das allerdings seinen Schwerpunkt in der stationären Versorgung hat.

Unterversorgung im Bereich der psychischen Erkrankungen

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Laut Untersuchungen von Krankenversicherungen nehmen psychische Erkrankungen insbesondere in den Metropolen stark zu. Umgekehrt gibt es eine deutliche Unterversorgung mit Psychotherapeuten in Hamburg. So beträgt die Wartezeit für Erwachsene derzeit rund acht Monate. Neue Zulassungen sind aber fast unmöglich. Cord Meyer, Hauptgeschäftsführer des Albertinen-Diakoniewerks und Geschäftsführer des Zentrums für psychische Gesundheit: „Wir haben ganz bewusst ein Angebot geschaffen, das von der niederschwelligen Betreuung – in der EFB - über die psychosoziale Betreuung im ZPG bis zur in Einzelfällen notwendigen stationären Versorgung reicht. Denn innerhalb dieses Behandlungspfads fehlt es bisher an ausreichender und schneller Betreuung im ambulanten psychosozialen Bereich. Damit unterstreicht Albertinen seinen Anspruch, für den Patienten eine ganzheitliche Versorgungskette anzubieten.“

Enge Kooperation mit bestehenden Einrichtungen

Beim ZPG handelt es sich strukturell um ein sog. Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ). Diese sind unter niedergelassenen Ärzten nicht unumstritten, sobald Kliniken daran beteiligt sind. Cord Meyer: „Albertinen hat auch zukünftig nicht vor, über eine aggressive MVZ-Politik große Marktanteile ‚einzukaufen’. Ganz im Gegenteil: Unsere strategische Ausrichtung basiert seit jeher auf einer Kooperation mit dem ambulanten Bereich – und haben deshalb weder ein MVZ im Bereich der Somatik gegründet noch einen Antrag gestellt gemäß § 116b SGB V – der ambulanten Versorgung seltener Erkrankungen im Krankenhaus.“ Auch im Bereich der Integrierten Versorgung werde die Kooperation mit niedergelassenen Ärzten gesucht. „Das MVZ im Bereich der psychischen Erkrankungen wurde gegründet, um einer bestehenden Unterversorgung abzuhelfen. Das wird in enger Kooperation mit bestehenden Einrichtungen geschehen.“ Eine Gewinnerzielungsabsicht stehe dabei nicht im Vordergrund: Das MVZ wurde als gemeinnützige GmbH gegründet – ganz im Sinne des diakonischen Auftrag des Albertinen-Diakoniewerks.

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