Das neue Konzept macht es Kliniken und Versorgungsnetzen deutlich leichter, neue EFA-Projekte auf den Weg zu bringen. Weil für die EFA-Einbindung nicht mehr das gesamte Klinikinformationssystem modifiziert werden muss, können Pilotprojekte und kleinere Vorhaben unkompliziert auch in einzelnen Fachabteilungen starten. Investitionsaufwand und Risiken der Umstellung werden somit reduziert.
Vernetzung mit internationalen Standards
„EFA in a Box“ zielt zudem stärker auf die Kooperation mit international anerkannten Standards im Gesundheitswesen, wie etwa IHE (Integrating the Healthcare Enterprise). „IHE-Profile werden von vielen Herstellern für ihre Systeme genutzt“, erläutert Dr. Wolfgang Deiters vom Fraunhofer ISST: „Auch von vielen Kliniken wird zunehmend IHE-Kompatibilität gefordert“. Aus diesem Grund soll die EFA-Box mit einer IHE kompatiblen Schnittstelle ausgestattet werden: dem EFA-XDS-Stecker.
Die Spezifikationen für die neuen EFA Schnittstellen („Stecker“) werden als Erweiterung des EFA-Release 1.2 offengelegt und können wie diese lizenzfrei von allen genutzt werden. Auf dieser Basis können Hersteller ihre Systeme bzw. Systemkomponenten anpassen und so „EFA ready“ machen. Fraunhofer ISST will selbst eine Musterlösung für EFA-Pilotprojekte entwickeln und verfügbar machen. Erste Hersteller haben ebenfalls „EFA in a Box“-Module angekündigt.
Zukunftssicher durch Integration
„EFA in a Box“ hat nach Einschätzung der IT-Experten das Potenzial, perspektivisch den Markt für Healthcare-IT zu verändern: „Diese Strategie hat den Vorteil, dass EFA-Schnittstellen und –Dienste nicht mehr ausschließlich in die Systeme der Klinik-IT-Anbieter integriert werden müssen, sondern alternativ auch über Adapter und/oder Kommunikationsserver angebunden werden können, die auch von Systemintegratoren oder Infrastrukturanbietern umgesetzt bzw. angepasst werden können“, so Dr. Jörg Caumanns vom Fraunhofer ISST.
„Dieses Marktsegment ist durch eine große Vielfalt der Anbieter gekennzeichnet und entsprechend flexibel.“ Caumanns ist zudem davon überzeugt, dass EFA dank dieses Konzeptes auch das Potential hat, sich auf dem europäischen Gesundheitsmarkt durchzusetzen: „Der Bedarf nach Integration ist da, der EFA-Standard erfüllt die Anforderungen und auch die Migration in künftige Telematik-Infrastrukturen ist gesichert.“ Weil sämtliche bislang entwickelten Lösungen und Spezifikationen aufwärtskompatibel sind, profitieren auch die Kliniken, Versorgungsnetze und niedergelassenen Ärzte sowie Hersteller, die bereits heute den EFA-Standard nutzen, von den aktuellen und künftigen Weiterentwicklungen.