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Eine Mastoidektomie muss zum Beispiel bei Komplikationen einer Mittelohrentzündung vorgenommen werden. Der Eingriff birgt einige Risiken, weil nahe dem Operationsfeld sensible Strukturen wie etwa die ableitende Hirnvene (Gefahr von Blutungen), der Amboss der Gehörknöchelkette (Gefahr von Gehörverlust) oder der Fascialis-Nerv (Gefahr einer Gesichtslähmung) liegen. „Wir haben Daten von 14 Probanden erhoben, die keinerlei Erfahrung mit einer solchen Operation hatten“, berichtet Maria Luz. Die Operateure waren im Durchschnitt 26 Jahre jung und kurz vor oder nach dem Ende ihres Medizinstudiums. Sie trainierten an zwei verschiedenen Tagen jeweils zwei Mal an dem Kunstkopf. An zwei weiteren Tagen wurde der Trainingskopf mit austauschbaren Elementen so verändert, dass die Gefahr von Komplikation größer war. „Unsere Novizen operierten je einmal mit und einmal ohne Assistenzsystem. Wie effektiv sie dabei waren, registrierten in den Kunstkopf eingelassene Sensoren. Die Daten wurden mit einer speziellen Software am Computer analysiert“, sagt Maria Luz.

Wie gut die Neulinge gefräst hatten, wurde außerdem von einer erfahrenen Chirurgin beurteilt. Die Effizienz der Operation wurde mit der Stoppuhr bestimmt: Wie lange dauerte die OP? Um herauszufinden, wie stark die Probanden beansprucht waren, füllten sie nach dem Versuch einen multidimensionalen Fragebogen (Nasa-TLX) aus. Außerdem waren sie während des Versuchs aufgefordert, alle 90 Sekunden auf einen Ton mit dem Treten eines Fußpedals zu reagieren. Physiologische Daten wie Herzrate, Herzratenvariabilität, also die Fähigkeit eines Organismus, die Frequenz des Herzrhythmus zu verändern, Atmungsrate und Blutdruck der Probanden wurden gemessen. Zusätzlich prüfte man das Situationsbewusstsein der Operateure: Sie wurden mitten in der OP unterbrochen und zu ihrem bisherigen Operationsstatus befragt.

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