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Die Ärzte werden wohl auch kaum dazu bereit sein, den Aufbau der Telematik aus eigener Tasche zu finanzieren, stellte Uwe Brock, hausärztlich tätiger Internist aus Mülheim an der Ruhr fest. Auf wenig Gegenliebe stoße auch die Vorstellung, in den Arztpraxen für die Pflege der Versichertenstammdaten verantwortlich zu sein. „Es reicht schon, dass wir die Praxisgebühr erheben müssen“, meinte Brock. „Weitere Verwaltungsaufgaben der Kassen müssen wir nun wirklich nicht übernehmen. Unsere Aufgabe ist es, die Patienten medizinisch zu versorgen. Dabei soll es bleiben.“ Wolfram-Arnim Candidus, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Versicherte und Patienten (DGVP) beklagte, dass die Patienten  bei den bisherigen Arbeiten an der eCard kein Mitspracherecht gehabt hätten. „Niemand kann erwarten, dass man große Umwälzungen im Gesundheitswesen erfolgreich an den Patienten vorbei durchführen kann. Gibt es hier keine Akzeptanz, ist jede neue Lösung noch vor ihrem Start zum Scheitern verurteilt. Wir appellieren an die Bundesregierung, uns an den Ausbauplänen zur Telematik intensiv zu beteiligen.“

Dr. Erwin Lotter, MdB, fasste zusammen, was telematische Strukturen leisten müssen, um bei der Politik auf Akzeptanz zu stoßen. „Sie müssen sich im Praxisalltag bewähren und wirklich alle Anforderungen des Datenschutzes erfüllen. Ist nur eines dieser beiden Hauptkriterien nicht erfüllt, wird es durch diese Bundesregierung nicht umgesetzt, erklärte der FDP-Politiker, der ebenfalls dem Gesundheitsausschuss des Bundestages angehört.  

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