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Botulinum Toxin (kurz: Botox) ist bislang bekannt als Schönheitsmittel. Doch auch im Kampf gegen die Inkontinenz ist Botox mittlerweile ein probates Therapeutikum mit überlegener Langzeitwirkung. Prof. Dr. med. Klaus-Peter Jünemann, Vorsitzender der Deutschen Kontinenz Gesellschaft und Direktor der Klinik für Urologie und Kinderurologie an der Universitätsklinik in Kiel: „Ich halte Botox im urologischen Bereich für das innovativste pharmazeutische Produkt seit Viagra.“

Bisher erhielten Patienten, die aufgrund einer instabilen Blase unter Inkontinenz litten, oft eine medikamentöse Therapie. Doch diese hat mitunter stärkere Nebenwirkungen. Viele Patienten, die so behandelt wurden, litten beispielsweise an einem schwindenden Kurzzeitgedächtnis. Auch die wieder auftretende Blasenschwäche bei nachlassender Wirkung der Medikamente befreiten die Patienten nicht aus ihrer Isolation. Einzige Alternative waren operative Eingriffe.

Die neue Behandlungsmöglichkeit mit Botox hingegen lindert die Leiden vieler Inkontinenzpatienten nachhaltig und erspart ihnen invasive Therapien. Hierbei wird etwa einmal im Jahr Botox direkt in die Blase gespritzt. Prof. Dr. med. Klaus-Peter Jünemann verweist auf eine amerikanischen Studie[1] von Dezember 2010, die zeigt, dass Patienten, deren medikamentöse Behandlung nicht erfolgreich war, exzellent und mit hervorragendem Langzeiteffekt mit Botox behandelt werden können. Das bedeutet eine ungeheure Steigerung der Lebensqualität für viele Menschen, die sich häufig aus Scham kaum noch in die Öffentlichkeit wagten.

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