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Im Durchschnitt wurden 3,4 unterschiedliche behandelnde Ärzte bzw. Arztpraxen aufgesucht. Nur etwa 10 Prozent kontaktierten mehr als sechs unterschiedliche Ärzte, bei 1,2 Prozent der Bevölkerung wurden Leistungen von mehr als zehn unterschiedlichen Arztpraxen abgerechnet.

Ost-West-Gefälle bei Bluthochdruck und Diabetes

Auffällig sind auch die markanten Ost-West-Unterschiede bei der Häufigkeit einzelner Diagnosen. Dr. Thomas G. Grobe vom ISEG: "Noch 20 Jahre nach dem Mauerfall ließe sich die ehemalige innerdeutsche Grenze allein anhand von ärztlichen Diagnosen nachzeichnen." Ärzte in den neuen Bundesländern diagnostizieren "Essentielle Hypertonie" etwa 20 Prozent häufiger als im Bundesdurchschnitt, einen "Diabetes mellitus Typ 2" etwa 30 Prozent häufiger. Die höchsten Bundeslandwerte liegen bei der Hypertonie 47 Prozent über den niedrigsten Bundeslandwerten (Mecklenburg-Vorpommern verglichen mit Hamburg), beim Diabetes liegen Diagnoseraten um bis zu 93 Prozent auseinander (Sachsen verglichen mit Hamburg). Wieweit dies auf unterschiedliche Kodiergewohnheiten oder Erkrankungshäufigkeiten zurückgeht, bleibt offen.

Auswertungsbasis sind die pseudonymisierten Daten von rund 8,2 Millionen Barmer GEK Versicherten. Der repräsentative Datenpool entspricht zehn Prozent der deutschen Bevölkerung und ermöglicht sehr differenzierte Auswertungen.

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