Die Ausgaben für Arzneimittel und (Test-) Diagnostika, jedoch ohne Impfstoffe, belaufen sich für den gesamten GKV-Markt (GKV: Gesetzliche Krankenversicherung) 2010 auf 28,3 Mrd. Euro zu Apothekenverkaufspreisen (AVP). Hierbei sind die von pharmazeutischen Herstellern zu leistenden Zwangsrabatte bereits ebenso berücksichtigt wie die Nachlässe, welche die Apotheken den Krankenkassen zu gewähren haben. Unberücksichtigt bleiben hingegen Einsparungen aus Rabattverträgen, da diese nicht zeitnah veröffentlicht werden.
Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich ein Zuwachs von +1,8%. Damit verbleibt die Steigerungsrate unter der für das Gesamtjahr 2010 zwischen GKV-Spitzenverband und Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) getroffenen bundesweiten Rahmenvereinbarung von +4,8%.
GKV-Änderungsgesetz dämpft Ausgabenentwicklung
Dass die Entwicklung so gedämpft ausfällt, geht auf die im Zuge des GKV-ÄnderungsGesetzes eingeführten und seit August 2010 geltenden Maßnahmen „Preismoratorium“ und „erhöhte Herstellerzwangsrabatte“ zurück. Im Jahr 2010 fielen knapp 1,5 Mrd. Euro für die Nachlässe an, über eine halbe Million mehr als in 2009.
Absatzstagnation im GKV-Gesamtmarkt, jedoch Tendenz zur Verordnung größerer Packungen – Therapien etablieren sich
Der Absatz nach abgegebenen Packungen in Apotheken stagnierte im GKV-Gesamtmarkt bei 0,1% und 671 Mio. Packungen (ausschließlich Impfstoffen). Hier sind jedoch Veränderungen in den Verordnungen der Medikamente nach der Packungsgröße zu beachten. Die Menge abgegebener N3-Packungen erhöhte sich bei verschreibungspflichtigen Arzneien um +4,8%.