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Es passiert leicht, dass es bei pflegerischen Maßnahmen, bei Manipulation mit Blut und Blutprodukten oder etwa zerrissenen Abfallsäcken zu einer Kontamination der Hände und des Bodens kommen kann, so dass Krankheitserreger auf andere Patienten und das Personal übertragen werden. Die Anzahl der nosokomialen Infektionen hat in den vergangenen Jahren dramatisch zugenommen. Nach einhelliger Meinung der Hygieniker könnten mehr als 30 Prozent dieser Infektionen durch verbesserte Hygiene vermieden werden. Dadurch könnten nicht nur Leben gerettet, sondern auch Kosten gespart werden.

In Ihrer Praxis gab es nach 300.000 Dialysebehandlungen keine einzige Cross-Infektion. Wie sieht ein erfolgreiches Abfallmanagement bei Ihnen aus?

Der Schlüssel zu einer ungefährdeten Patientenversorgung und zur Vermeidung von Infektionen beim Personal liegt in der maximal sicheren Manipulation sämtlicher kontaminierter Materialien. Meiner Meinung nach ist es essentiell, dass sich alle Mitarbeiter gemeinsam anstrengen und Hygienemaßnahmen sozusagen bis zum Überdruss einhalten. Seit Krankheitserreger auftreten, die gegen alle am Markt verfügbaren Antibiotika resistent sind, wie MRSA, VRE, multiresistente Tuberkuloseerreger und NDM-1, hat sich dieser Anspruch an mein Personal noch verschärft. Auch gegen Viruserkrankungen wie Schweine- und Vogelgrippe, SARS und HIV gibt es ja kaum wirksame Gegenmittel. Um die Infektionsgefahr zu reduzieren, ist die Vorbeugung die einzige Waffe.

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