Der prognostizierte Personalmangel im Jahr 2030 würde nicht nur zu einer katastrophalen Versorgungssituation der Patienten und dramatischen Überlastung der verbliebenen Fachkräfte führen, sondern auch erhebliche volkswirtschaftliche Kosten verursachen. Den Berechnungen zufolge geht der Gesamtwirtschaft bis 2030 auf Grund des Fachkräftemangels eine Wertschöpfung in Höhe von 35 Milliarden Euro verloren.
Für die Studie "Fachkräftemangel im Gesundheitswesen" hat WifOR im Auftrag von PwC mehr als 20 Millionen Datensätze zu Arbeitsmarkt, Altersstruktur und Ausbildungsentwicklung der ärztlichen und nicht-ärztlichen Fachkräfte im Gesundheitswesen analysiert und bis zum Jahr 2030 fortgeschrieben.
MVZ statt Praxis und Klinik
Da ambulante und stationäre Einrichtungen auf dem Arbeitsmarkt künftig um immer weniger Fachkräfte konkurrieren, lässt sich die gegenwärtige parallele Versorgungsstruktur nicht aufrecht erhalten. Ohne Änderungen im System bliebe 2030 etwa jede dritte Arztstelle in Kliniken unbesetzt, in Praxen sogar jede zweite. Vor allem in ländlichen Gebieten sollten daher Medizinische Versorgungszentren (MVZ) unterschiedlichster Trägerschaft ausgebaut werden, um Krankenhäuser und Einzelpraxen zu ersetzen. Die Versorgung in der Fläche könnten Landärzte übernehmen, die gezielt finanziell gefördert werden.
