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Das Projekt wurde bis Oktober 2010 von der WFB Wirtschaftsförderung Bremen aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgte unter Leitung von Prof. Dr. Stefan Görres durch das Institut für Public Health und Pflegeforschung (ipp): 2009 analysierte das ipp die aktuelle Lebenssituation und Bedürfnisse der Gewoba-Mieter. Derzeit wertet das Institut Daten aus, die im Rahmen einer ersten Evaluationsstudie die Qualität des Modellprojekts weiter optimieren soll.Die alternde Gesellschaft als Thema für die Wohnungswirtschaft
In Deutschland leben derzeit 20 Millionen Menschen im Alter zwischen 60 und 80 Jahren. Fünf Millionen sind sogar älter als 80 Jahre, bis 2050 werden es über zehn Millionen sein. Dabei steigt der Anteil alleinstehender Menschen. Weil die meisten von ihnen auch im Alter und bei eingeschränkter Gesundheit in der eigenen Wohnung leben wollen, ist der demografische Wandel auch für die Wohnungswirtschaft ein Thema.
Die Gewoba vermietet im Land Bremen 40.000 Wohnungen. Aktuell ist jeder dritte Mieter über 60 Jahre und jeder fünfte über 70 Jahre alt. Damit ist der Altersdurchschnitt der Gewoba-Kunden bereits jetzt deutlich höher als in der Gesamtbevölkerung. Um gezielt auf die Ansprüche und besonderen Bedürfnisse ihrer älteren Mieter reagieren zu können, hat die Wohnungsgesellschaft 2008 ein Servicemanagement aufgebaut. Viele Kunden wünschen sich aber über diese Unterstützung hinaus weitere Hilfen gesundheitlicher und medizinischer Art, wie die ipp-Umfrage zeigte. Danach ist gerade das Thema Krankenhausaufenthalt für viele Alleinstehende ein einschneidendes Problem, das sie überfordert: Wie komme ich in die Klinik? Wer besucht mich dort? Wer versorgt meine Wohnung und mein Haustier? Wer kümmert sich um mich, wen ich wieder zu Hause bin?