Sonstiges

 

gesundheitswirtschaft.info: Wo sehen Sie die wichtigsten Veränderungsimpulse im Bereich der regionalen Versorgungsentwicklung?

Die Veränderungen liegen in erster Linie in der Öffnung der Sektorengrenzen. Dies zeigt ja gut die heutige Fachtagung, wo die einzelnen Berufsgruppen oder Anbieter klar über Ihre bisherigen Tätigkeitsfelder hinaus prüfen, welche neuen Leistungen und Angebote in welcher Form erbracht bzw. am Markt platziert werden können. Ebenfalls spielt hier die Vernetzung unter den einzelnen Akteuren am Markt eine entscheidende Rolle.

gesundheitswirtschaft.info: Es geht also um Markterschließung. Was wollen Sie in der nächsten Zeit anpacken?

Wir als Schwesternverband sind gerade dabei Konzepte zu entwickeln, welche uns als 360-Grad-Anbieter am Markt erscheinen lassen. Wir wollen eben den potenziellen Kunden sehr früh kennenlernen und Angebote machen, also auch schon zu einer Zeit, wo er vielleicht noch gar nicht mit der Pflege in Kontakt kommt oder kommen will. Also durch Informationen, Kommunikation und kluge Kooperationen mit Vereinen, Gemeinden oder bürgschaftlichen Organisationen, um einfacher den Kontakt herzustellen zu können, wenn der Bedarf entsteht.

gesundheitswirtschaft.info: Sie haben also stärker den Kunden als Nachfrager nach Leistungen im Blick?

Richtig, dies können fachliche Nachfragen sein bis hin zu den pflegerischen Leistungen. Das betreute Wohnen ist z.B. ein wesentlicher Aspekt, aber auch neue Wohnformen die gestaltet werden müssen, denn ohne die werden wir den Bedarf der Zukunft sicher nicht decken können.

gesundheitswirtschaft.info: … und was könnten Genossenschaften hier leisten – Sie sind ja auch Gründungsmitglied in der Andramedos eG?

Ich bin überzeugt, dass sich vermehrt Genossenschaften gründen werden im erweiterten Umfeld Gesundheit, Pflege medizinische Versorgung - es ist ein sehr gutes Model, da es geringe organisatorische Rahmenbedingungen erfordert und dazu schnell und ohne großen bürokratischen Aufwand umsetzbar ist.

gesundheitswirtschaft.info: Vielen Dank Herr Busche für das Interview!



Foto: gesundheitswirtschaft.info 
Winfried Busche
 
Vorstandsvorsitzender Saar-
ländischer Schwesternverband e.V.

Empfang Fachtagung


Martin Bonow
  Vorstand Genossenschaftsverband Frankfurt


Jörg Bork
R+V Krankenversicherung AG



Dr. Michael Peters
Vorstand WEGE


Dr. Joachim Wagner
Vorstand GoLu


Heike Hatzmann
Vorstand Naturavital AG





Dr. Elke Pflüger & Prof. Wolfgang Harbrecht
Universität Erlangen-Nürnberg


Dr. Größer & Axel Mohr



Dr. Schnickschnack &
Volkmar Kaiser - Genossenschaftsverband Frankfurt


Dr. Wolfgang George
Vorstand Andramedos





Über 10.000 Ärzte sind inzwischen in über 50 Ärztegenossenschafen organisiert. Weitere Gründungen sind in Vorbereitung. Welche Gründe existieren, die niedergelassenen Ärzte zu Mitglieder von Genossenschaften werden lassen bzw. warum bestehen noch keine entsprechenden Pflegegenossenschaften?

Foto: aboutpixel.deDie Rechtsform der Genossenschaft (eG) beansprucht ihren Platz im Gesundheitswesen. Es sind die Ärzte- und Heilberufsgenossenschaften, die inzwischen von Parallelorganisationen der KVen zu regional oder funktionsbezogen Akteuren wurden.

Foto: Fr. PlügerÄrztegenossenschaften: Über 10.000 Ärzte sind bereits Mitglieder in Genossenschaften - Wenn auch von vielen unbemerkt, haben sich in den letzten Jahren eine ganze Reihe von Genossenschaften mit dem Ziel gegründet im Gesundheitswesen Geschäfte zu machen bzw. ihre Interessen dort zu vertreten.

Die Zeiten in denen der Arzt seine Entscheidungen über den Kopf des Patienten hinweg traf, sollten der Vergangenheit angehören. Anstelle dessen stehen die letzten drei Jahrzehnte unter dem Eindruck einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit, in welcher Entscheidungen und Vorgehensweisen gemeinsam, dialogisch gefunden und verantwortet werden.

Bei genauerer Beobachtung indes offenbart sich, dass auch diese "dyadische Beziehung" stärkeren Relativierungen ausgesetzt ist, als dies zu vermuten wäre. Nur im Trialog, der Erweiterung des Dialoges um die Perspektive des Angehörigen gelingt es, diesen bedeutsamen Akteur des Behandlungsprozesses systematisch zu berücksichtigen ist. Hierüber sprach gesundheitswirtschaft.info mit Professor Dr. Dr. Klaus Dörner in einem Interview.

Bestand 2004 nach Gesetzeserlass noch weitgehender Prüfbedarf, so ist in den letzten 12 Monaten von einer regelrechten MVZ-Gründungswelle zu sprechen. Über 350 solcher Einrichtungen sind inzwischen überall in Deutschland entstanden (Bayern, Niedersachsen und Berlin liegen vorne).

Foto: BVMEDDie Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCh) fürchtet um die Qualität der Krankenversorgung, die Weiterbildung und die Forschung. Als maßgebliche Ursache wird das Arbeitszeitgesetz, das bis zum 01.01.2006 umgesetzt werden muss, identifiziert.

Foto: PhotoCase.deIm Themen-Schwerpunkt "Medizinische Versorgungszentren" berichtet gesundheitswirtschaft.info über Hintergründe, stellt Beispiele vor und fragt Experten nach ihrer Meinung zum Aufbau von umfassenden, vernetzten Versorgungsstrukturen.

Foto:aboutpixel.deForscher des Bayerischen Osteoporosezentrums (BOZ) der Universität München und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz suchen Teilnehmer für die Studie "Osteoporose 2005".